Richard Haas

deutscher Bakteriologe und Hygieniker; Prof. in Marburg und Freiburg/Brsg.; Hauptarbeitsgebiet: Immunchemie und Virologie; arbeitete an der Herstellung eines Fleckfieberimpfstoffs und an der Entwicklung eines deutschen Impfstoffs gegen Kinderlähmung

* 23. September 1910 Chemnitz

† 26. September 1988

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 12/1970

vom 9. März 1970

Wirken

Richard Haas, ev., wurde am 23. Sept. 1910 in Chemnitz in Sachsen geboren. Er studierte an den Universitäten München, Göttingen und Leipzig Chemie und Medizin, bestand das Examen als Diplomchemiker und promovierte zum Dr. med.

Seine wissenschaftliche Laufbahn hat H. als Assistent bei Geheimrat Abderhalden im soziologisch-chemischen Institut in Halle begonnen. 1937 trat er in das Institut für experimentelle Therapie der Behringwerke in Marburg/Lahn ein, dessen diagnostische Untersuchungsabteilung er ein Jahr später übernahm. 1942 wurde H. mit der Leitung eines von den Behringwerken in Lemberg errichteten Instituts zur Herstellung von Fleckfieberimpfstoffen betraut, das entscheidend zur Bekämpfung der Fleckfiebergefahr an der Ostfront beitrug.

Im gleichen Jahr habilitierte sich H. mit einer Arbeit über die Giftstoffe der Ruhrbakterien an der Universität Marburg. Seit 1952 leitete er das Institut für experimentelle Therapie und wurde 1953 außerplanmäßiger Professor an der Universität Marburg.

Seit Mai 1955 ist H. Ordinarius für Hygiene und Bakteriologie an der Universität Freiburg i.Br., zugleich ...